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Unicode

ASCII ist ein Zeichensatz mit 256 Zeichen (von denen 128 standardisiert und die anderen 128 lokal flexibel definierbar sind...). Jedes Zeichen wird mit genau einem Byte adressiert, so daß es also genau soviele Zeichen wie Byte-Werte gibt. Aber in verschiedenen Schriften existieren verschiedene Zeichen - in einigen Schriften beispielsweise deutsche Umlaute, in anderen irgendwelche graphischen Sonderzeichen, in wieder anderen chinesische Zeichen usw. Man kann einer Zeichenkette nicht ansehen, was sie bedeutet, weil sie in Abhängigkeit von der verwendeten Schrift jeweils etwas beliebiges Anderes bedeuten kann (sofern sie Zeichenwerte > 128 enthält).


Unicode ist ein Codierungssystem, welches zwei Bytes (!) pro Zeichen verwendet. Damit sind pro Zeichensatz (!) nicht mehr 256, sondern 65536 Zeichen verwendbar. Das ist für Schriften, die sehr viel mehr als 256 Zeichen enthalten (beispielsweise die chinesische oder die japanischen), essentiell. Insbesondere kann man sämtliche Zeichen, die bisher auf beliebig viele Schriftarten verteilt waren, nun innerhalb einer einzigen Schriftart unterbringen - und ein Zeichen-Code hat in jeder Unicode-Schrift immer dieselbe Bedeutung. (Bei ASCII sind ja nicht mal die DOS- und die Windows-Variante zueinander kompatibel - siehe deutsche Umlaute.)
Es bedeutet allerdings auch, daß jede Zeichenkette, die bisher mit jeweils einem Byte pro Zeichen gespeichert wurde, nun mit zwei Byte pro Zeichen gespeichert werden muß. Das ist eine ähnlich bahnbrechende Format-Änderung wie vor einigen Jahren beim Jahr-2000-Datumsproblem (wo zweistellige Jahreszahlen nicht mehr für vierstellige Werte ausreichten und alle Kleiner-Gleich-Operationen falsche Werte zu liefern drohten).
Unicode ist meiner Meinung nach die logische Antwort bezüglich Zeichendarstellung auf die Globalisierung der Weltwirtschaft: Unicode-Strings können die Namen sämtlicher Kunden eines Weltkonzerns innerhalb einer einheitlich formatierten Datenbasis darstellen - egal in welcher Kultur diese Kunden leben und in welcher Schrift sie schreiben. Analog dazu können Unicode-Strings die Namen sämtlicher im ed2k-Netzwerk existierenden Dateien darstellen - wiederum ungeachtet der Kultur und Schrift, aus der diese Namen stammen.


Die gesamte Behandlung von code-relevanten Zeichenketten (und das sind sinnvollerweise alle Zeichenketten, die irgendwer irgendwo anzeigen will) ändert sich also inkompatibel. Die Funktionen zum Vergleichen von Zeichenketten (substring-Erkennung etc.) ändern sich ebenfalls (die alten Funktionen für 1-Byte-Codes würden für Unicode-Strings falsche Ergebnisse liefern).
Alle Programme, die mit Unicode-tauglichen Zeichenketten arbeiten wollen, müssen also die entsprechenden Zeichenketten-Verarbeitungsbibliotheken verwenden; dafür müssen sie (geringfügig) umgeschrieben und anschließend neu übersetzt werden. Bei modernen Betriebssystemen sind diese Bibliotheken bereits mit ausgeliefert worden; bei älteren müssen sie nachinstalliert werden (dafür das Programm von Microsoft).


Emule hat in der Version 0.44b von "alten" auf "Unicode-taugliche" Zeichenketten umgestellt - deshalb laufen ältere Emule-Versionen auf alten Betriebssystemem noch ohne diese neue Unicode-Bibliothek, neue aber nicht mehr (weil man sinnvollerweise Bibliotheken, die auf "jedem" Rechner bereits vorhanden sind, nicht ins Emule-Programm mit einbindet, sondern dynamisch dazu laden läßt - sonst würde einerseits die Datei "emule.exe" unnötig aufgebläht und andererseits jedes einzelne Unicode-taugliche Programm die Unicode-Routinen immer wieder in den RAM laden, wo es doch ausreicht, eine Windows-DLL dafür ein einziges Mal in den RAM zu laden).

 

 

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